Yannick, Clara und Otto durften auf internationaler Bühne performen

Team Bloc international unterwegs

Drei Wettkämpfer aus der Leistungsgruppe Team Bloc des Alpenvereins Mannheim haben am vergangenen Wochenende auf internationalen Wettbewerben beeindruckende Ergebnisse erzielt. Clara-Marie Nagel und Otto Reiter kämpften im ersten internationalen Erwachsenen-Wettkampf in Augsburg um den European Cup im Lead-Klettern. Parallel dazu trat Yannick Nagel in Budapest, Ungarn, zum zweiten olympischen Qualifikationswettkampf in der Combined-Version (Bouldern und Lead) an

Am Freitag gelang Clara-Marie Nagel ein erfolgreicher Auftakt: Sie meisterte entschlossen und konzentriert die technisch anspruchsvolle Route Nummer eins. Nachdem sie auch die physisch herausfordernde zweite Qualifikationsroute bestand, war klar, dass sie sich unter den Top 24 für das Halbfinale platzieren würde. Reiter hingegen versetzte die Zuschauer zunächst in Spannung: Ein kleiner Fehler ließ ihn früh stürzen, doch er behielt die Nerven und kämpfte sich zurück und schaffte es, in der zweiten Route bis ganz nach oben zu klettern. Dieser Erfolg sicherte ihm einen Platz unter den Top 15 und somit ein sicheres Ticket ins Halbfinale

Zu dieser Zeit, am Freitag, war Yannick Nagel bereits in seinem zweiten Wettkampf-Tag. Am Donnerstag hatte er bereits in der Boulder-Runde der Qualifikation wichtige Punkte gesammelt. Der Abiturient war vor vier Wochen bereits in Shanghai, China, auf dem ersten olympischen Qualifikations-Wettbewerb angetreten. Nur wenige Tage nach seinen schriftlichen Abiturs-Prüfungen waren dem 18-jährigen die Strapazen und die nicht ideale Vorbereitung anzumerken, und er verpasste mit Platz 21 denkbar knapp das Halbfinale. Den Traum von Olympia bereits dieses Jahr in Paris erleben zu dürfen, hatte er aber noch nicht ganz abgeschrieben, wenngleich die Chancen sehr gering waren. Am Freitag ging es dann in die Lead-Route der Qualifikationsrunde. Bei großer Mittagshitze und schwülen Bedingungen hatte Yannick früh zu kämpfen und er fiel in seiner Parade-Disziplin relativ früh ins Seil. Trotzdem war das kombinierte Ergebnis aus dem Boulder-Wettkampf am Vortag und dem Lead gut genug für den Sprung in Runde 2, das Halbfinale.

Am Samstag stand dann für alle drei Athleten ein neuer Wettkampf-Tag an. Clara-Marie Nagel machte den Start, kletterte die Halbfinal-Route zu Beginn sicher und für ihr Alter souverän, machte dann aber im überhängenden Teil einen kleinen Fehler und stürzte ins Seil. Platz 23 am Ende, eine starke Platzierung für eine der Jüngsten im Feld. Reiter kletterte konzentriert und ohne Fehler durch die ersten schwierigen Passagen der harten Herren-Route. Erst nach 33 Zügen rutschte ihm der Fuß und er fiel ins Seil. Platz 11 im Endergebnis, nur knapp am Finale vorbei, ist das eine super Leistung. Für Nagel und Reiter geht es in den nächsten Wochen auf die Europäische Jugendcup Serie, außerdem im Herbst auf die Jugend-Europameisterschaft – und wenn es in den nächsten Wochen so weiterläuft, vielleicht im August sogar noch auf die Jugend-Weltmeisterschaft nach China

Für Yannick Nagel startete das Halbfinale mit der Boulder-Runde. Das Niveau hatte nochmal angezogen, alle Boulder waren sehr schwer und Nagel lieferte einen harten Kampf. Pech hatte er im letzten Boulder, als er den Top-Griff bereits in der Hand hatte, aber nicht kontrollieren konnte. Ohne diese Wertung kam er aus der ersten Runde mit weniger Punkten als gehofft. Nur wenige Stunden war Pause und schon am Nachmittag ging es in die Lead-Runde. Auch die Lead-Route verlangte den Athleten alles ab am dritten Wettkampf-Tag in Folge und keiner sollte in der Route sehr weit, geschweige denn bis ganz oben, kommen. Nagel merkte man an, dass er weniger Substanz im Wintertraining aufbauen konnte im Vergleich zu seinen Profi-Konkurrenten. Nach 31 Zügen war Schluss für ihn, Platz 19 im Endergebnis. Damit ist auch Olympia in Paris nicht erreichbar, aber er hat diese großartige Erfahrung gemacht. Seine Augen sind jetzt ganz auf die kommenden Weltcups gerichtet und das große Fernziel war und ist ja Olympia 2028 in Los Angeles – und nach der letzten mündlichen Abiturs-Prüfung kann er sich diesen Zielen dann auch endlich mit ganzer Kraft widmen.

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