2024 – 3x Alpen Ost-West: Julische Alpen, Karnischer Höhenweg, Dolomiten

Sechs Wochen in den Bergen unterwegs im ersten Drittel unserer Alpendurchquerung Ost-West, davon drei mit Teilnehmern – eine sehr bereichernde Erfahrung.

Der ganze Plan und die einzelnen bisherigen Etappen sind mit vielen Bildern dokumentiert auf der Webseite unserer Alpendurchquerung: https://www.nach-dem-berg-ist-morgen.de.

538,3 Kilometer, dabei 38180 Meter hoch und 34285 Meter runter – manche mögen sich das nicht vorstellen können, aber bei uns setzt das Glücksgefühle frei!

Gestartet sind wir Ende Juni in den Steiner Alpen in Slowenien, die Tour endete im August 2024 am Stilfser Joch.

In Bled kam die erste DAV-Sektionsgruppe dazu, um mit uns durch die Julischen Alpen zu wandern. Von Bled ging es über die Pokljuka Hochebene runter zum Wocheiner See, von dem wir durch das 7-Seen-Tal aufstiegen. Auf dem Triglav waren wir ganz alleine. Über Trenta und den Vršičpass querten wir dann nach Italien. Diese Tour endete in Tarvisio. Mit der 2. Gruppe waren wir auf dem Karnischen Höhenweg unterwegs und die 3. Gruppe durchwanderte mit uns die Dolomiten, vom Fischleintal vorbei an den 3 Zinnen mit ihren Menschenmassen. Wunderschön und einsam der Bonacossasteig. Nicht nur bei Cortina d´Ampezzo mit seinen vielen Skiliften wurde die Zerstörung der Natur deutlich. Vom Rifugio Kostner aus bestiegen wir den Piz Boe und weiter gings über den Sellapass nach Völs am Schlern.

Zunächst mal: alle unsere Teilnehmer sind sehr gut gegangen, haben sich dabei auf teils lange Etappen und viele Höhenmeter eingelassen. Haben dabei für sie selbst auch teilweise wandertechnisch Neuland betreten. Oft waren wir auch in schwierigem, ausgesetztem oder fast weglosem Gelände unterwegs. Chapeau und vielen Dank für Euren Teamgeist: Gerlinde, Ralf, Susanne, Heidi, Susanne, Theresa, Johannes, Alexander, Ute, Beate, Jürgen, Ralf, Jürgen, Leo, Albrecht, es hat Spaß gemacht mit Euch!

Alle diese sehr unterschiedlichen Berggegenden hatten einen speziellen Reiz. Die Besonderheit der Karstgebiete und türkisfarbenen Flüsse im Osten, der eher grüne und blumenreiche Karnische Höhenweg, die Steilwände der Dolomiten (und später auf unserem Weiterweg ohne die Gruppen das einsamere Val di Non und die zahlreichen vergletscherten Gipfel der Ortlergruppe) – wir möchten nichts davon ausgelassen haben. Der ständige Wechsel durch alle Wachstumszonen, also farblich von den verschiedenen „Grünschattierungen“ über Braun und Grau nach Weiß, verbunden mit einigen knallfarbenen (Blumen-)Punkten, das führt sowieso andauernd wieder zu einer vielleicht nötigen Veränderung, wenn einem gerade etwas fehlt. Auch die Almen und Kulturlandschaften dazwischen, die Orte – alles war wichtig mitzukriegen und interessant.

Zwei große Themen, mit denen die wir zusätzlich zu den Bergen konfrontiert waren, war sicherlich entlang der gesamten Strecke („Friedensweg“) fast zwangsläufig der 1. Weltkrieg, in Slowenien und in Südtirol auch der 2. Weltkrieg. Als zweites Thema natürlich die zunehmende Klimakrise und deren potenzierte Auswirkungen auf die Bergregionen, zusätzlich erschwert durch die allgemeine sichtbare Veränderung der Alpen infolge von Übernutzung und Ausbeutung.

Es gibt positive Gegenbeispiele: das nachhaltige Modell der Bergsteigerdörfer wie in Jezersko. Oder eben die auf Gemeinwohl ausgerichtete Initiative der Bewohner von Mals, die sich nicht nur gegen den Einsatz von Pestiziden in ihrer Gemeinde (und Luft, und Wasser) stemmt, sondern auch für eine komplett andere, nachhaltige Art des Wirtschaftens arbeitet. Oder auch Hütten, die sich bewusst dem Trend zum Aufrüsten entziehen bzw. entziehen müssen, Hüttenwarte, die mit ihren Teams mit Herzblut dabei waren. Gastfreundschaft pur! Wir sind bereits in der Planung für 2025. Im 2. Drittel geht es vom Stilfser Joch bis Quincinetto vor dem Gran Paradiso. Auch hier werden wir wieder Touren anbieten und freuen uns auf neugierige, fitte, konditionsstarke und belastbare Mitwanderer.

Cilli und Günter